Die Wissenschaft ist sich einig, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener Allergien haben als Stadtkinder. Aber warum ist das so?

Die Leiterin des Instituts für Asthma- und Allergieprävention bei Helmholtz Munich, Erika von Mutius fand heraus, dass sich im Staub, den Kinder auf Bauernhöfen einatmen, viele Endotoxine befinden. Diese regen die kindliche Immunabwehr an und beugen damit späteren Fehlreaktionen des Immunsystems (Allergien) vor. In der Folge werden fortschreitende Entzündungen gestoppt.

Auch stellte sich heraus, dass das Leben auf dem Bauernhof das Darm-Mikrobiom fördert. Verschiedene Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig Rohmilch trinken, besser vor Asthma, Allergien und Atemwegsinfekten geschützt sind. Mutius erforscht daher aktuell die Wirkungen von Kuhmilch, um Wege zur Vermeidung von Allergien bei Kindern zu finden.

Insgesamt ergaben die Studien, dass bei Kindern mit manifestem Asthma bestimmte Zellen des angeborenen Immunsystems nach Stimulation mit Farmstaub reduziert werden.

Die Forscher suchen nach nützlichen Substanzen in den Stäuben, um damit bei Kindern Asthma und anderen Allergien vorzubeugen und um auch bereits erkrankten Kindern helfen zu können.

Quelle: ntv.de, bearbeitet von Uwe Weddige

Foto: Ainagul Ayaganova