Neugeborene Kälber sind anfällig gegenüber Wärmeverlusten. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, dass niedrigere Umgebungstemperaturen mit geringeren durchschnittlichen Tageszunahmen in der Phase vor dem Absetzen verbunden sind.
Während ein positiver Effekt von Wärmelampen auf die Wachstumsraten von Kälbern in der Tränkephase nachgewiesen wurde, haben Kälberwesten angeblich keinen diesbezüglichen Effekt.
Trotzdem setzen erfahrene Landwirte in der kalten Jahreszeit auf spezielle Kälberwesten. „Diese Westen unterstützen das Immunsystem der Kälber und schützen sie vor Kältestress“, ist sich Henrike Jansen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sicher. Besonders wichtig sei der Kälteschutz für geschwächte Kälber wie beispielsweise bei einer Durchfallerkrankung, betont die Kälberexpertin außerdem.
Neugeborene Kälber sollten speziell im Winter nach der Geburt mit einem Handtuch oder Stroh abgerieben und in eine Wärmebox gebracht werden bis ihr Fell trocken ist, ansonsten verlieren sie viel Wärme. Die Untertemperatur im Körper führt dazu, dass die Kälber schlechter trinken und die Milch langsamer verdauen. Dabei benötigen sie an kalten Tagen mehr Milch. Berater empfehlen daher, die Tränkemenge und/oder -konzentration bei tiefen Temperaturen deutlich zu steigern. Lesen Sie dazu das KFM-Merkblatt „Kälberaufzucht im Winter“.

Uwe Weddige
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