Milchkühe bedarfsgerecht zu füttern ist nicht einfach. Wichtig ist eine hohe Futteraufnahme, um die Kühe vor allem im kritischen ersten Laktationsdrittel richtig auszufüttern. Viele Herdenmanager geben Werte um 24 kg TM an, bei genauer Betrachtung sind es aber oft deutlich weniger als 20 kg.
Die folgenden Tipps unterstützen Sie dabei, die Futteraufnahme Ihrer Herde langfristig zu steigern.
Füttern Sie täglich immer zur gleichen Zeit und schieben Sie das Futter stündlich an das Fressgitter. In vielen Betrieben ist festzustellen, dass die Mischung aus dem Futtermischwagen sehr heterogen ist. Der Grund ist oft in zu kurzen Mischzeiten oder in der Überfüllung der Mischwagen zu finden. Achten Sie beim Futter besonders auf Hygiene! Modrige und pilzbelastete Stellen sind bereits im Silo sehr großzügig zu entfernen.
Einen Futterrest von mind. 3 – 5% sollten Sie einkalkulieren. Erstlaktierende mit schon geringer Futteraufnahme oder rangniedere Tiere können oft erst zum Schluss fressen. Dadurch besteht das Risiko, dass nur noch wenig Futter vorliegt und die Energiedichte durch Selektion reduziert ist. Ein ausgeglichenes Tier/Fressplatzverhältnis ist von großem Vorteil. Zu jeder Tages- und Nachtzeit müssen die Tiere Zugang zu reichlich Futter haben.
Stress, Verdrängung und Unruhen wirken sich negativ auf die Futteraufnahme aus. Reduzieren Sie daher möglichst alle externen Ruhestörer und halten Sie feste Routinen und Uhrzeiten in Fütterung, Melken und Kuhbehandlungen ein. Gewährleisten Sie außerdem eine gleichmäßige Ausleuchtung im ganzen Stall bei Tag mit 100 – 150 Lux.
Lesen Sie dazu das KFM-Merkblatt „Futteraufnahme bei Milchkühen steigern – 10 Tipps“ und die KFM-Checkliste „Fütterung laktierender Kühe“.
Uwe Weddige
Foto: Weddige