Infektionen des Nabels führen nicht nur zu gesundheitlichen Beeinträchtigung einzelner Tiere, im Beratungsgeschehen werden uns immer wieder an Nabelentzündung erkrankte Kälber mit geringen Tageszunahmen und Kümmerer vorgestellt. Das Infektionsgeschehen sollte daher unbedingt rechtzeitig erkannt und wenn möglich verhindert werden.

Die Ursache von Nabelentzündungen sind oftmals in der mangelnden Kolostrumversorgung und in der schlechten Hygiene zu finden. In vielen Fällen trägt das gegenseitige Besaugen der Tiere zur Problematik bei.

Hauptsymptome sind Verdickung, Erwärmung, Fieber und Ausfluss, die insbesondere in der ersten Phase leicht zu übersehen sind. Umso wichtiger ist die regelmäßige Kontrolle der neugeborenen Kälber und eine genaue Sichtprüfung des Nabelschnurrests unter hygienischen Bedingungen. Oft verdickt und erwärmt sich der Nabelstrang schnell, begleitet von zunehmender Schmerzhaftigkeit für das Tier. Der Nabel ist feucht und es tritt Fieber über 39,5 °C auf. Bei einer hochgradigen Nabelentzündung ist Fieber über 39,5 °C, oft kombiniert mit eitrigem, riechendem Ausfluss aus dem Nabel festzustellen. Das Kalb zeigt einen gekrümmten Rücken, reduzierte Futteraufnahme und deutliche Schmerzzeichen.

Diese Tiere sind umgehend tierärztlich zu versorgen, sonst sind schwere Schäden wie Leberabszesse, Gelenk- und Lungenentzündungen sowie Entwicklungsdepression unvermeidbar.

Lesen Sie dazu die KFM-Merkblätter „Nabelentzündung beim Kalb“, „Gegenseitiges Besaugen der Kälber – 16 Tipps“ und „Kolostrum-Management“.

Uwe Weddige

Foto: swissgenetics