Sie überprüfen regelmäßig Ihre Melktechnik und den Melkprozess? Auch an Haltungshygiene und Stallklima gibt es nichts zu bemängeln und trotzdem will sich keine gute Eutergesundheit einstellen?

Oft vergessen werden Fütterungsfehler: besonders die Proteinversorgung muss der Leistung angepasst sein. Zuviel Protein belastet die Leber mit der energieaufwendigen Entgiftung von Harnstoff, das wiederum wirkt negativ auf das Immunsystem und begünstigt steigende Zellgehalte und Mastitis.

Zuwenig Protein dagegen schränkt die Reproduktion der Pansenflora ein. In der Folge sinken nicht nur die Milchmengen, sondern es kommt auch zur Energieunterversorgung, weil die geringe Pansenflora das Futter nur unzureichend aufschließt. Im Ergebnis leiden viele Körperabwehrfunktionen.

Wichtig ist auch eine der steigenden Milchleistung angepasste Kalziumversorgung. Eine Unterversorgung des Schließmuskels begünstigt das Eindringen von Keimen in die Milchdrüse.

Regelmäßige Trockenmassebestimmungen des Grundfutters und entsprechende Anpassungen von Leistungsfutter und Struktur, Auswertung der Milchleistungsdaten, Beurteilung von Körperkondition, Kot, Wiederkautätigkeit und Pansenfüllung sind wichtige Managementhilfen zur Optimierung der Eutergesundheit und Leistungsfähigkeit einer Herde. Nutzen Sie diese, es lohnt sich.

Uwe Weddige

Foto: KFM