Auf griffigen Untergründen laufen Kühe entspannt, zügig und mit erhobenem Kopf. Auf glatten, rutschigen Flächen dagegen verkürzen sie ihre Schritte und sie gehen langsamer.
Ältere Laufflächen haben häufig ihre Griffigkeit verloren. Um sie wieder rutschfest zu machen, gibt es zwei Methoden: mechanisches Aufrauen oder eine Behandlung mit Säure.
Bei einer chemischen Behandlung von Betonflächen werden die anorganischen Rückstände wie Urinstein entfernt. Zuerst müssen die Flächen aber gründlich gereinigt werden. Anschließend wird das Reinigungsmittel aufgebracht. Am einfachsten ist die Anwendung von pulverförmiger Zitronensäure (C₆H₈O₇), die nach der Vorreinigung auf die noch feuchte Oberfläche gestreut wird. Nach ca. 15 Minuten wird die Fläche mit Wasser abgespült.
Alternativ kann auch 5%ige Salzsäure Verwendung finden. Die Zugabe von Spülmittel zur Verringerung der Oberflächenspannung verbessert die Wirkung. Sichtbar wird die chemische Reaktion durch Schaum- und Dampfbildung. Nach 15 Minuten ist die Fläche sorgfältig mit Wasser zu spülen. Für eine dreimalige Anwendung im Abstand von mehreren Stunden ist 1,0 Liter/m² gebrauchsfertige Lösung ausreichend. Etwaige Reste der Säure dürfen in die Gülle geleitet werden, sie verursachen dort keine Schäden, sie binden lediglich Ammoniak.
ACHTUNG: Anwendersicherheit beachten!
Bei Salzsäure handelt es sich im eine stark ätzende und korrosive Flüssigkeit. Die Berührung von Haut oder die Benetzung von Augen sowie das Einatmen der entstehenden Dämpfe verursacht starke Hautreizungen bzw. Atembeschwerden bis hin zur Verätzung der Luftwege:
– nur mit entsprechender Schutzausrüstung (Schutzbrille, Gummistiefel, Schürze, Chemiehandschuhe) in gut belüfteten Räumen arbeiten,
– beim Herstellen der gebrauchsfertigen Lösung sind Hautkontakt und das Einatmen der Dämpfe unbedingt zu vermeiden. Ohne Schutzbrille darf nicht gearbeitet werden!
– immer zuerst Wasser in den Eimer geben und dann die Säure, niemals umgekehrt.
– stets fließend Wasser und eine Augenspülflasche bereithalten.
Uwe Weddige
Foto: KFM