China ist mit Abstand der größte Importeur von Milchprodukten. Nach Angaben der FAO flossen 2022 etwa 35 % der gesamten globalen Handelsmenge an Milch nach China. Jedoch geht der Import in Verbindung mit den stark zunehmenden inländischen Mengen und der nur langsam wachsenden Nachfrage zurück.

Aktuell liegt der Produktionsmenge an Rohmilch bei etwa 41 Millionen Tonnen, davon werden etwas mehr als 60 % in Molkereien verarbeitet. Der Rest wird direkt verbraucht oder selbst verarbeitet. Nach den Daten der FAO werden rund 70 % des chinesischen Milchverbrauchs selbst erzeugt und rund 30 % importiert – vor allem als H-Milch und Vollmilchpulver, aber auch als Magermilchpulver und zunehmend auch als Käse.

Die Analysten erwarten aufgrund der gewachsenen inländischen Produktion für 2024 einen Rückgang der Importe sowohl von Vollmilchpulver (WMP) als auch von Magermilchpulver (MMP).

Ultrahocherhitzte Milch (UHT-Milch) ist das dominierende Produkt auf dem chinesischen Milchmarkt. Verbraucher schreiben UHT-Milch viele gesundheitliche Vorteile zu, besonders für Kinder und ältere Familienmitglieder. Importierte UHT-Milch hat ein gutes Image und ist auch in Qualität und Preis gegenüber chinesischer Milch im Vorteil. Die hohe Marktnachfrage nach diesen Produkten wird sowohl das Wachstum der inländischen Produktion als auch der Importe vorantreiben.

Uwe Weddige

Grafik: agrarheute