Ist Milch gesünder als Pflanzendrinks und sind diese wirklich nachhaltiger als Milch? Das haben die Moderatoren vom Swissmilk-Podcast den Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach gefragt. Hier gibt es Auszüge aus dem spannenden Interview:

Swissmilk: Lassen sich Protein und Kalzium in der Milch durch Milchimitate ersetzen?

Dr. Rubach: Nein, vom Proteingehalt z.B. kann der Sojadrink noch mithalten, ein Haferdrink aber nicht. Die Drinks sind natürlicherweise nicht ausreichend mit Fetten ausgestattet, diese müssen zugesetzt werden, während das Milchfett ernährungsphysiologisch durchaus einen Wert hat. Von den vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen der Milch im Vergleich zu Pflanzendrinks gar nicht zu reden.

Swissmilk: Wie sieht es aus mit der Nachhaltigkeit?

Dr. Rubach: Es macht keinen Sinn, keine Milch mehr zu trinken. Der große Hebel liegt nicht darin, einzelne Lebensmittel als Klimakiller zu stigmatisieren und dann durch Imitate zu ersetzen, die gar nicht die Nährstoffe liefern, die das Original hatte.

Jeder kann im Alltag sehr viel tun, um nachhaltiger zu leben. Die Menge, die ein Glas Milch am Tag an CO2 verursacht entspricht sieben Minuten Online-Streaming. Die Internetnutzung verursacht mittlerweile grob gesagt 5% der weltweiten Klimagasemissionen. Die gesamte Milcherzeugung weltweit erzeugt z.B. nur 3% der Klimagasemissionen. Muss ich auf das Glas Milch verzichten, wenn es mir schmeckt?

Das Interview führte Swissmilk, gekürzt von Uwe Weddige

Foto: Swissmilk