Bereits bei 18⁰C zeigen Hochleistungstiere die ersten Anzeichen von Hitzestress wie erhöhte Atemfrequenzen, Rückgang der Futteraufnahme und der Liegezeiten. Offene Wände an den Traufseiten verbessern an vielen Tagen die Lüftung bereits maßgeblich, an vielen warmen Tagen „steht“ aber die Luft und es findet keine wirksame Querlüftung statt.
Ventilatoren in den Traufwänden bringen dagegen frische Außenluft in den Stall und kühlen die Tiere aktiv. Dabei strömt die Luft mit 2 m/s entlang der liegenden Kühe und in der Länge der Liegeboxen. Ein Nebeneffekt ist, dass die Fliegenplage nachlässt.
Der tatsächliche Stromverbrauch und die erreichbare Luftgeschwindigkeit wie auch die Lautstärke bestimmen die Eignung der Ventilatoren. Die Luftkapazität ist dabei weniger von Bedeutung, desto mehr aber die Angaben der Luftgeschwindigkeit in verschiedenen Abständen.
Zur Kühlung stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, die durch gezieltes Verdunsten von Wasser Kälte freisetzen. Beim Einsatz von Kuhduschen werden die Düsen entlang des Futtergitters in einem Rohr montiert. Die Düsen erzeugen grobe Tropfen und werden von einem An-/Ausprogramm automatisch gesteuert. Besser ist jedoch die Installation einer Hochdruckvernebelungsanlage.
Wichtig: Die Kühe sind häufiger als angenommen Hitzestress-Situationen ausgesetzt. In allen Fällen sollen Ventilation und Kühlung daher automatisch gesteuert werden.
Ziel ist es stets, die Hitzebelastung der Tiere zu lindern, das Tierwohl zu steigern und die temperaturbedingten Leistungseinbußen zu verringern.
Uwe Weddige
Foto: Aalbert Bussem