Auf jedem Milchviehbetrieb gibt es eine Stallapotheke. Manche sind vorbildlich eingerichtet, andere überzeugen weniger.
Grundsätzlich sollte ein Arzneimittelraum oder -schrank abschließbar und nur für befugte Personen zugänglich sein. In großen Stallanlagen ist es mit einem Raum an zentraler Stelle oftmals nicht getan. Ein zusätzlicher Platz in der Nähe der Kranken- und Abkalbeboxen erspart weite Wege.
Sauber, trocken und gut beleuchtet sollte es in der Umgebung des Schrankes bzw. im Lagerraum sein. Wichtig ist, dass die Medikamente trotzdem möglichst lichtgeschützt gelagert werden.
Oftmals nicht bedacht werden die Frostgefahr sowie die Erwärmung durch direkte Sonneneinstrahlung. Die Lagertemperatur sollte zwischen 15° und 25°C liegen. Verschiedene Medikamente, beispielsweise Impfstoffe, müssen sogar zwischen 2 bis 8 °C aufbewahrt werden. Ohne Kühlschrank wird es in keinem Betrieb gehen. Diese Schränke und Kühlschränke dürfen zudem nicht für andere Zwecke, also keineswegs für Lebensmittel und Getränke, verwendet werden.
Der Übersicht halber sollten angebrochene Gebinde gut sichtbar von verschlossenen getrennt sein. Anders als auf dem Foto sind Kanülen nicht in den Durchstichdeckeln angebrochener Flaschen zu belassen. Grundsätzlich sollten alle Medikamente nach dem First-in-/First-out-Prinzip gelagert werden.
In direkter Nähe zum Medikamentendepot lagern sinnvollerweise auch saubere Einwegspritzen, Kanülen, Einweghandschuhe, OP-Besteck sowie Desinfektionsmittel für die Einstichstelle. Ebenfalls benötigt wird ein verschließbarer Mülleimer, der die benutzten Kanülen und Spritzen aufnimmt. In der Gülle oder im Mist haben diese Dinge nichts zu suchen!
Uwe Weddige