In diesen Tagen stellen wir in der Beratung fest, dass die Milchleistung sinkt, obwohl die Milchinhaltsstoffe auf hohem Niveau liegen. Offenbar „melkt“ die neue Maissilage nicht so gut wie die alte, es fehlen oftmals 2 Liter Milch pro Kuh und Tag.

Futterumstellungen sind immer risikobehaftet, vermeiden Sie aber unbedingt diese Fehler:

  1. Oft muss der neue Silostock geöffnet und direkt am nächsten Morgen verfüttert werden, weil der Futterverbrauch unterschätzt wurde. Für die Pansenmikroben ändert sich das Futter bereits dann erheblich, auch wenn nur die neue Maissilage die alte ablöst.
  2. In vielen Betrieben erfolgt die Futterumstellung innerhalb von zwei oder drei Tagen. Auch das ist für viele Herden eine große Herausforderung, besonders dann, wenn sich die Silagen im Energie-, Protein- oder insgesamt im Nährstoffgehalt stark unterscheiden.
  3. Immer wieder stellen wir fest, dass bei der Futterumstellung zu viele Parameter auf einmal geändert werden. Dabei wird nicht nur eine Silage ausgetauscht, sondern gleichzeitig auch noch eine neue Kraftfutterkomponente ausprobiert. Am Ende können die Änderungen nicht mehr bewertet werden.
  4. Häufig ist ungeklärt, welche Person die Auswirkungen der Futterumstellung verfolgt. Wer überwacht die Trockenmasseaufnahme, beobachtet das Kotbild, analysiert die Schüttelbox-Daten und überprüft, welche Änderungen in der Beladereihenfolge vorgenommen werden müssen?
  5. Tägliche Wechsel der Fütterer erschweren es zudem, den Übergang in der Futterumstellung langsam und schonend für die Tiere durchzuführen. Bleibt es bei einer Person, können sich die Pansenmikroben besser anzupassen.

Nicht vergessen: die Futteraufnahme sollte stabil bleiben, ebenso sollen das Kotbild und die Milchinhaltsstoffe nicht stark schwanken. Erfolge lassen sich aber nur wiederholen, wenn Sie Ihre Vorgehensweise dokumentieren und auswerten.

Uwe Weddige

Foto: Lars Meyer