Wenn Kühe lahmen, leiden sie unter Schmerzen. Die Folge können erhebliche wirtschaftliche Einbußen sein. Umso wichtiger ist es, Lahmheiten frühestmöglich zu erkennen und zu behandeln oder bestenfalls zu vermeiden.

Anzeichen beginnender Lahmheiten wie eine gekrümmte Rückenlinie beim Stehen oder Gehen entdeckt auch das ungeübte Auge. Wenn Kühe beim Laufen mit dem Kopf nicken, deutet das ebenfalls auf eine Lastumverteilung infolge einer Lahmheit hin.

Um lahme Tiere strategisch und frühzeitig zu erkennen, rät das KFM-Team den Rinderhaltern, mit Hilfe der KFM-Checkliste eine entsprechende Routine zu entwickeln. Der dort verwendete Lahmheitsscore unterscheidet zwischen fünf Stufen:

  • Grad 1 – normal: Die Kuh geht und steht normal, ihr Rücken ist im Stehen und beim Laufen gerade.
  • Grad 2 – leicht lahm: Der Rücken der Kuh ist im Stehen normal, aber beim Laufen krümmt er sich durch eine Entlastungshaltung leicht auf.
  • Grad 3 – mittelgradig lahm: Der Rücken ist im Stehen und beim Laufen gekrümmt. Die Kuh macht mit einem/mehreren Beinen verkürzte Schritte.
  • Grad 4 – hochgradig lahm: Zusätzlich belastet die Kuh mindestens ein Bein kaum noch.
  • Grad 5 – schwer lahm: Die Kuh belastet ein Bein gar nicht mehr oder steht nicht mehr/nur mit Schwierigkeiten auf.

Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollte möglichst immer die gleiche Person die Kühe beurteilen. Besonders interessant sind dabei Tiere, die am Ende der Herde etwas zurückbleiben.

Aber auch die Haltungsumgebung kann durch falsche Boxenmaße, Hindernisse und Schattenwürfe oder Hygieneprobleme wie Güllepfützen im Stall Lahmheiten verursachen.

Uwe Weddige

Foto: KFM