„In großen wie in kleinen Milchviehherden darf der Blick auf das Einzeltier nicht in Vergessenheit geraten“ betonte Thomas Engelhardt gleich zu Beginn der Seminarwoche in Arkabai.

Mehr als 15 Teilnehmer waren in UNPC Bayserke in den Süden Kasachstans gekommen, um von dem deutschen Experten mehr über „Erfolgreiches Fütterungsmanagement für Milchkühe“ zu erfahren. Engelhardt beschrieb nicht nur die aktuellen Bedarfsnormen und den Wert einzelner Futtermittel, er setzte sich auch intensiv mit dem kasachischen Grundfutter auseinander. Besonders hob er den Wert von Luzernesilagen in Kombination mit Maissilagen hervor und er ging auch auf die Einflüsse von Trockenfeldbau und Beregnung ein.

Viel Zeit widmete der Berater vom Zentrum für Tierhaltung und Technik in Iden der besonderen Bedeutung von Transitkühen. Die Körperkondition sollte beim Trockenstellen und bei der Kalbung gleich sein. Dabei habe die Veränderung in dieser Phase die größte Bedeutung. Das Wichtigste sei eine hohe Futteraufnahme in der Transitphase, der Landwirt sollte dazu die Hungergrube der Kuh stetig beobachten.

Engelhardt riet den Teilnehmern nicht nur, die Fütterungssignale der Kuh richtig zu deuten, er erläuterte im Rahmen von praktischen Übungen auch den Umgang mit Futter- und Kotsieben, um die Futterrationen zu beurteilen. Dabei betonte er, dass auf keinen Fall auf die tägliche Kontrolle der Tiergesundheit verzichtet werden dürfe, sie sei eines der zentralen Elemente des Betriebserfolges.

Uwe Weddige

Foto: KFM