Europäische und internationale Finanzinstitutionen legen 10 Milliarden Euro für den Aufbau eines nachhaltigen Verkehrsnetzes zwischen Europa und Zentralasien auf den Tisch.

Ende Januar trafen sich zentralasiatische und europäische Delegationen in Brüssel, um die Entwicklung einer Route zwischen Zentralasien und Europa anzustoßen, auf der Güter unter Umgehung Russlands in nur 15 Tagen ihr Ziel erreichen.

Der Transkaspische oder auch Mittlere Korridor verbindet Asien über das Kaspische Meer mit Europa. Er verläuft unter anderem durch China, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien und die Türkei. Damit stellt er eine Alternative zum Nordkorridor, der Landroute durch Russland, Belarus und Polen, dar.

Die neueste Studie zu der 11.000 Kilometer langen transkaspischen internationalen Transportroute bestätigt das Potenzial zur Entwicklung einer wettbewerbsfähigen und schnellen Route. Diese Verbindung ist sogar 2.000 Kilometer kürzer als die Nordroute. Kasachstan, Aserbaidschan und Georgien gründeten im vergangenen November ein gemeinsames Logistikunternehmen mit einheitlichen Vorschriften und Preisen. Dies könnte den Warentransport erheblich beschleunigen und somit Unternehmen anziehen, die im transkontinentalen Handel tätig sind.

Die Funktionsfähigkeit des Korridors hängt jedoch vom geopolitischen Klima in der Region ab. Deshalb ist die Unterstützung aller Länder der Region für den reibungslosen Ablauf des Projekts unerlässlich.

Uwe Weddige

Foto: Josep Borrell auf dem Global Gateway Forum,  Europäische Kommission