Bei der schlecht gepflegten Klaue steht die Kuh vor allem auf der äußeren Klauenhälfte. Dies ist oftmals die Ursache von Druckschäden und Klauengeschwüren. Eine dauerhafte Überlastung, die durch das Abrollen über die Außenklaue noch verstärkt wird, ist die Folge.
„Feuchte Bodenverhältnisse im Laufstall führen zu ungünstig geformten Klauen“, erklärt Holger Plowka den Teilnehmern des Klauenpflegetrainings im Stall von Bayserke Agro. Dabei zeigt er auf eine überhöhte Sohlenfläche und vor allem eine fehlende Hohlkehlung, die den Großteil des Körpergewichtes der Kuh tragen soll. „Dies führt zu einer starken Belastung des inneren Sohlenbereichs“, erläutert der deutsche Experte weiter, „folglich kommt es zu Quetschungen der Lederhaut und oft zur Ausbildung eines Sohlengeschwüres.“
Im Anschluss zeigt er die Behandlung der Klauen im Rahmen der sogenannten „Funktionellen Klauenpflege“. Alle Teilnehmer des mehrtägigen Trainings üben nicht nur die die Standardpflege, sondern auch komplizierte Arbeiten an überlangen oder entzündeten Klauen. „Besonders viel lernen konnte ich durch Holgers Arbeitsweise beim Ansetzen von Klötzen und beim Anlegen von Verbänden“, lobt einer der Teilnehmer die Ergebnisse des Trainings.
Uwe Weddige
Foto: KFM