Wir alle kennen sie: Ställe mit schlechter Luft. Im Sommer reichen die Öffnungsweiten an den Traufwänden und im First für einen ausreichenden Luftwechsel bei weitem nicht aus. Viele Kühe hecheln, Futteraufnahme und Milchleistung gehen zurück, Mastiden nehmen täglich zu. Die Lösung wird oft in der Nachrüstung von aufgehängten Lüftern gesucht. Doch große Mengen von Luft zu bewegen, kostet Energie und damit Geld.

Betritt man diese Ställe im Winter, ist es nicht besser: alle Öffnungen werden verschlossen, weil die Stalltechnik – oftmals auch in neu errichteten Anlagen – nicht für Minustemperaturen ausgelegt ist. In der Folge ist die Luft mit Wasserdampf und Ammoniak gesättigt und die Liegeflächen sind feucht. Das nasse und schmutzige Fell der Tiere spricht Bände.

Erfolgreiche Milcherzeuger kennen jedoch den großen Einfluss des Stallklimas auf das Befinden der Kühe. Das bringt auch Frank Cordes vom Milchhof Reeßum auf den Punkt: „Tierwohl ist die Abwesenheit von Stress“. Auch deswegen sieht er seine Aufgabe darin, die Bedürfnisse jeder seiner 770 Kühe zu erfüllen und das jeden Tag.

Eine neue Dimension der Luftqualität verspricht nun ein Hersteller https://www.allsmart-vet.com/?lng=en mit maßgeschneiderten Luftschläuchen. Diese sollen so bemessen sein, dass im Sommer die sensiblen Bereiche im Stall und am Tier erfrischend kühl sind. Wird es dagegen draußen kühl, soll Außenluft nicht unkontrolliert an die Tiere kommen. Die notwendige Menge an Frischluft wird nun gleichmäßig und frei von Zugluft über die Tiere verteilt. Dafür sind jedoch große Querschnitte, genaue Berechnungen und gute Regeleinheiten für die Ventilatoren notwendig.

Frank Cordes ist sich sicher, dass sich das Tierwohl im Stall weiter verbessern und sich die Investition in das neue Lüftungssystem rechnen wird.

Uwe Weddige

Foto: KFM