Eine Klaue benötigt Aminosäuren, Fettsäuren, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine für den Verhornungsprozess. Nährstoffungleichgewichte führen zu zerbrechlichem Horn, Rissen oder Infektionen in der Klaue.
Tipps für die Praxis:
- Die Proteinmenge in der Ration sollte 16 % – 19 % in der TM nicht überschreiten. Eine zu hohe Konzentration der Abbauprodukte im Blut schädigt die empfindliche Lederhaut der Klaue und führt zu Lahmheiten.
- Magere Kühe haben ein dünnes Fettpolster zwischen Fußknochen und Klauenwand und daher ein höheres Lahmheitsrisiko. Aber das Fettpolster ist wichtig, um Stöße abzufangen.
- Bei Azidosen sterben durch den sinkenden Pansen-pH Wert zahlreiche Pansenbakterien, dadurch werden schädliche Substanzen wie Histamine, Endotoxine und Nitrit frei. Diese schädigen wiederum die Gefäße der reich durchbluteten, hornbildenden Lederhaut. In der Folge leidet die Hornbildung: Schmutz und Keime können leichter eindringen. Klauenrehe folgt dann schnell. Deswegen nie mehr als 250 g Kraftfutter pro Liter erzeugte Milch in die Ration geben.
- Insbesondere ist Calcium für den Hornaufbau der Klaue wichtig. Ausreichende Mengen an Kupfer und Zink sind entscheidend für das Immunsystem und verhindern bakterielle Infektionen von Klauen.
- Die entscheidenden Vitamine für die Klauengesundheit sind A, B7, D und E. Sie beeinflussen die Qualität und das Wachstum der Klaue und spielen in der Immunabwehr eine wichtige Rolle.
Uwe Weddige, Quelle: Langova et al. 2020; Esmail 2022
Foto: KFM