Erstmals ist es gelungen, ein Rindersteak im Labor herzustellen. Das teilte das Schweizer Startup Mirai Foods kürzlich mit. Eine neue Technologie sorge für eine Kultivierung von Gewebe, wodurch herkömmliches Fleisch nachgeahmt werden könne, heißt es aus der Schweiz.
Unstrukturiertes Brät hatte sich bereits in Bioreaktoren nachbilden lassen. Aber ein Filetsteak sei die „ultimative Herausforderung“, betonte der Mirai Foods-Geschäftsführer und Mitgründer Christoph Mayr, denn es bestehe aus verschiedenen Zelltypen, die eine komplexe Fleischstruktur ergeben würden. „Dieser Strukturierungsprozess ist technologisch anspruchsvoll und macht die Herstellung von Steaks extrem schwierig“, erklärte Mayr.
Lange und voll ausgereifte Muskelfasern werden in dem vom Unternehmen selbst entwickelten Bioreaktor herangezüchtet, dann durch Enzyme verbunden und mit ebenfalls gezüchtetem Fettgewebe kombiniert. Laut Unternehmen alles ohne Gentechnik.
Fünf Tage dauere es, bis das Filetstück fertig sei, aus dem dann Steaks in fast jeder Dicke geschnitten werden könnten. Anfang Februar hatte bereits das englische Unternehmen 3D Bio-Tissues (3DBT) verkündet, ihm sei das weltweit erste Schweinefilet aus kultivierten Zellen geglückt. Auch hier liegt eine patentierte firmeneigene Technologie zugrunde.
Uwe Weddige
Foto: LebensmittelZeitung