Auch wenn die Kuh Ihr Kalb nach der Geburt gründlich ableckt, bleibt das das Fell immer noch feucht. In vielen Betrieben kommt nun die Wärmebox zum Einsatz, damit das Kalb trocken wird, bevor es in die Einzelbox kommt.
Oft ist es in den Ställen kalt und die Luft feucht. Das Kalb beginnt zu frieren und das wiederum macht krank. In solchen Fällen ist eine Kälberdecke durchaus sinnvoll.
Wir holen einfach unsere dicken Jacken aus dem Schrank, damit wir im Winter nicht frieren. Das Kalb hat aber nur ein Fell und auch das kann bei Kälte und Nässe schnell an seine Grenzen gelangen. Studien weisen nach, dass eingedeckte Kälber in der kalten Jahreszeit eine höhere Tageszunahme erreichen, als gleichaltrige ohne Decke bei denselben Bedingungen. Das ist schnell erklärt, denn die Kälber ohne Decke müssen mehr Energie in das Warmhalten stecken. Diese fehlt dann aber wiederum für das Wachstum.
Auch in Krankheitsfällen kann so eine Decke dem Kalb helfen, möglichst schnell wieder gesund zu werden. So muss bei kalten Außentemperaturen nicht noch zusätzliche Energie in den Erhalt der Körperwärme gesteckt werden, sondern steht für die Gesundung und Erholung zur Verfügung.
Fazit: Kälberdecken können im Winter eine sinnvolle Sache sein. Eine generelle ganzjährige Anwendung ist dagegen nicht zielführend.
Uwe Weddige
Foto: Masterrind