Die Milchmengen sind zu gering, die Kühe nicht richtig fit, dazu ein hoher Verbrauch an Leistungsfutter: die Fütterung der Kühe läuft auf vielen Betrieben einfach nicht rund.
Zum Fütterungstag des Deutschen-Agrarzentrums Chaglinka (DAZ) und der Firma CT Agro trafen sich kürzlich über 30 kuhbegeisterte, motivierte Landwirte und Herdenmanger aus ganz Nordkasachstan auf dem Betrieb Mambetov im Dorf Minkeser.
Für jeden Milcherzeuger sind Kenntnisse zu den Grundlagen der Wiederkäuerverdauung und zur Rationszusammenstellung essentiell. Ainagul Ayaganova berichtete aus ihrer täglichen Beratungspraxis: „an einer bedarfsgerechten Versorgung der Tiere geht kein Weg vorbei!“ Besonders nachteilig sei die Protein- und Energieunterversorgung für melkende Kühe. Eindrucksvoll schilderte die Expertin den negativen Einfluss von Ketose auf die Tier-, Euter- und Klauengesundheit.
Das regelmäßige Fütterungscontrolling stand für Uwe Weddige im Mittelpunkt seiner Vorträge und Übungen. Der 63jährige zeigte die Bedeutung von Partikellänge und Trockenmassegehalt im Grobfutter auf: „ohne wöchentliche Kontrolle mit Schüttelbox und Trocknungsofen kann keine Fütterung gelingen!“ Aber auch die Betrachtung der Tierfaktoren wie Futteraufnahme, Milchleistung und der Milchanalysen sei unverzichtbar. Besonders intensiv diskutiert wurde unter der Leitung von Olessya Kobzeva (DAZ), als Uwe Weddige seine Ratschläge zur Futterbedarfsplanung, zur Mischqualität und zum Erntecontrolling vorstellte. Als wichtigen Erkenntnisgewinn beschrieb ein Teilnehmer die Einflüsse der vielen Faktoren, die eine Kuh zu einer guten Kuh machen. „Nur das ganzheitliche Verständnis bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Milcherzeugung“, fasste der Landwirt den Veranstaltungstag zusammen.
Uwe Weddige