30 01, 2025

Milch aus Fischen?

2025-01-30T04:25:27+00:0030. Januar 2025|

In Indonesien landet seit Kurzem äußerst ungewöhnliche „Milch“ in den Läden. In Indonesien herrscht ein drastischer Mangel an Milchvieh. Dafür verfügt das Land über einen enormen Fischreichtum. Deshalb werden dort nun kleine Fische und Beifang zu einem feinen, weißen, eiweißhaltigen Pulver gemahlen. Das wird noch mit Zucker sowie Erdbeer- oder Schokoladengeschmack versehen. Laut Wall Street Journal muss dann nur noch Wasser hinzugefügt werden – und fertig sei die „Fischmilch“.
Für den Hersteller, der bereits 90 Tonnen unverkäuflichen Fisch Monat für Monat verarbeitet, schmecke sie wie „normale Milch“. Zudem handle es sich um eine gute Eiweißquelle. „Fischmilch“ sei reich an ungesättigten Fettsäuren, frei von Allergenen und leicht zu verdauen.
Aber es gibt auch kritische Stimmen: Einige Ernährungsexperten stehen dem Konzept skeptisch gegenüber, da die Milch mit Zucker sowie künstlichen Süßungsmitteln gemischt wird. Die lokale Tageszeitung Jakarta Post sieht in der Fischmilch „eher ein politisches Ablenkungsmanöver als eine sinnvolle Ernährungsmaßnahme“.
Und auch der indonesische Gesundheitsminister glaubt laut eigener Aussage, dass es andere Möglichkeiten geben würde, um den Rindermangel zu beheben: „Wir könnten Kühe züchten, Milch aus Australien importieren, eine Milchfarm in Australien oder eine Molkerei kaufen. Es gibt viele Möglichkeiten, bevor wir die Fische melken“, erklärte er gegenüber dem Wall Street Journal.

Mit Material von New York Post, Wall Street Journal, Uwe Weddige
Foto: “Fische trocknen in der Sonne“ © Weddige

28 01, 2025

Schnelltest zur Bestimmung subklinischer Ketose

2025-01-28T08:34:26+00:0028. Januar 2025|

Die subklinische Ketose beeinträchtigt Gesundheit, Tierwohl und Leistungsfähigkeit der Tiere. Sie verursacht hohe Kosten, nicht nur durch die Krankheit selbst, sondern auch durch Milchmengenverlust, Folgekrankheiten und vorzeitige Abgänge. Die subklinische Ketose zeichnet sich aus durch einen erhöhten Gehalt an Ketonkörpern in Blut, Milch und Harn. Sie tritt bei bis zu 50 % aller frisch abgekalbten Kühe innerhalb der ersten 60 Tage nach der Kalbung auf. Zur Bestimmung der Ketose gibt es erprobte Schnelltests für Blut, Milch und Harn.

Nach Erkenntnissen des KFM-Teams erreicht die Sensitivität der Blut-Schnelltests ein hohes Niveau. Die Temperaturempfindlichkeit bei geringer Umgebungstemperatur ist in den Wintermonaten jedoch die größte Herausforderung. Einige Geräte zeigen Fehlermeldungen erst nach Einschub des mit Blut versehenen Teststreifens an. Damit ist dieser Streifen nicht mehr verwendbar.

Abgesehen von der Schwierigkeit mit der Probengewinnung sind die Harn-Teststreifen ebenfalls zu empfehlen.

Die Milch-Teststreifen sind dagegen nur eingeschränkt zu empfehlen. Die Sensitivität von ca. 60 % führt zu einem großen Anteil Tieren, die fälschlicherweise als gesund eingestuft werden.

Die Handhabung der Schnelltests ist in der Regel gut in die Betriebsabläufe zu integrieren. Bei frischgekalbten Kühen gehört es in den ersten 1 – 2 Wochen zur Routine, Fieber zu messen. Somit können die jeweiligen Tests gleichzeitig zur Anwendung kommen.

Aufgrund der großen Häufigkeit der subklinischen Ketose rät das KFM-Team unbedingt zu einem Ketose-Monitoring über einen der bewährten Schnelltests.

Uwe Weddige

Foto: KFM

23 01, 2025

Milchprodukte können Krebsrisiko mindern

2025-01-22T07:05:12+00:0023. Januar 2025|

Eine Untersuchung mehrerer Hunderttausend Menschen in Großbritannien stützt die Annahme, dass Milch und bestimmte Milchprodukte das Risiko für Dickdarmkrebs verringern können. Ein Glas Milch (200 Gramm) pro Tag senke das Erkrankungsrisiko im Mittel um etwa 14 Prozent, 50 Gramm Joghurt um acht Prozent. Der Grund sei vermutlich das enthaltene Kalzium, berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Auch Vollkornprodukte, Obst und einzelne Vitamine haben demnach wahrscheinlich einen schützenden Effekt. Hingegen können Alkohol sowie rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöhen, wie das Team um Keren Papier von der Universität Oxford in Großbritannien berichtet.

Weitere Lebensmittel und Nährstoffe, die das Darmkrebsrisiko reduzieren – wenn auch in geringerem Maße – sind der aktuellen Auswertung zufolge Frühstücksflocken, Obst, Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Folsäure und Vitamin C. Aber bereits 20 Gramm Alkohol pro Tag hingegen erhöhen das Darmkrebsrisiko demnach um etwa 15 Prozent. Bei rotem sowie bei verarbeitetem Fleisch – etwa Wurst – können es bei 30 Gramm pro Tag etwa acht Prozent mehr sein.

Quelle: felt/dpa boot

Foto: Weddige

21 01, 2025

Kasachische Unterstützung für KFM

2025-01-21T06:55:41+00:0021. Januar 2025|

Das Projekt wies anhand von Pilotbetrieben im Norden Kasachstans nach, dass milcherzeugende Betriebe durch Schulung, Beratung und konsequente Umsetzung von Empfehlungen ihre Ergebnisse deutlich verbessern können.

Daher sollen nun Weiterbildungs- und Beratungsmaßnahmen integraler Teil der Milchwertschöpfung und der Sektorentwicklung sein. Um diesen Prozess zu beschleunigen, diskutierten der Vizeagrarminister der Republik Kasachstan Yermek Kenzhekhanuly und Uwe Weddige (KFM) am Rande des GFFA in Berlin über eine Verknüpfung von Beratungs- und Weiterbildungsleistungen für Zuwendungsempfänger von Subventionen und Fördergeldern.

„In den kommenden Monaten werden wir den Regelbetrieb des Kompetenzzentrums in Arkabai etablieren“, erläuterte Uwe Weddige, „dazu bilden wir weitere Master-Trainer aus und beginnen mit der professionellen Vermarktung unsere nachfrageorientierten Weiterbildungsangebote.“

Parallel hierzu wird die praktische Beratungsarbeit mit ausgewählten Pilotbetrieben fortgesetzt. „Die gute landwirtschaftliche Praxis in der Milchviehhaltung muss unbedingt vorangetrieben und mit betrieblichen Erfolgen belegt werden“, betont auch der Vizeminister. Gleichzeitig seien Fach- und Führungskräfte zu befähigen sowie die kommerzielle Milcherzeugungsberatung im südlichen Kasachstan zu manifestieren ergänzte er.

Uwe Weddige

Foto: Weddige

16 01, 2025

Klimagase minimieren

2025-01-16T05:37:55+00:0016. Januar 2025|

Mit einem speziellen Stall für Milchkühe wollen Forscher untersuchen, wie möglichst wenig Gase aus den Hinterlassenschaften der Kühe in die Umgebungsluft gelangen.

Erstmals in Deutschland kann im neuen Versuchsstall der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die Ausscheidung klimaschädlicher Gase, vor allem Methan, in der Milchviehhaltung erfasst werden. Die geplanten Forschungsarbeiten in Haus Riswick bei Kleve sollen herausfinden, ob es möglich ist, den Ausstoß klimaschädlicher Gase durch die Fütterung und die Stalltechnik zu beeinflussen.

In dem Forschungsstall für 144 Milchkühe wird für den Boden ein spezieller Kunststoff-Aufsatz (siehe Foto) verwendet. Der soll den Urin schnell in die unter dem Stall liegenden Güllekanäle abtransportieren. Das vermindert die Ammoniak-Konzentration in der Luft. Um das zu messen, haben die Forscher spezielle Sensoren in dem Stall aufgestellt.

Der neuartige Kunststoffboden soll außerdem besser für die Klauengesundheit sein. Die Forscher versprechen sich davon eine deutliche Verbesserung der Tiergesundheit.

Uwe Weddige

Foto: BMEL

14 01, 2025

Gesund essen mit Käse

2025-01-14T03:00:16+00:0014. Januar 2025|

Käse gilt als gesundes Nahrungsmittel, das ist hinreichend bekannt. Neue Forschungsergebnisse belegen nun, dass Käsegenuss das gesundheitsschädliche Schnarchen vermindern kann.

Erstaunlicherweise haben gerade Chinesen, denen man nachsagt, sie würden Milch nicht vertragen, zu den gesundheitlichen Wirkungen von Milchprodukten geforscht.

Wissenschaftler um Yanjiang Yang in Qiandongnan haben nun festgestellt, dass ein hoher Konsum von Käsesorten wie Cheddar, Camembert und Gorgonzola durch bestimmte Stoffwechselvorgänge die Wahrscheinlichkeit einer Schlafapnoe verringert.

Bei einer Schlafapnoe setzt die Atmung teilweise aus, worauf Puls und Blutdruck steigen. Das Problem soll 30 % der Männer und 13 % der Frauen betreffen.

Durch den Käseverzehr stieg der Testosteronspiegel, der Blutdruck sank. Bluthochdruck ist eine mögliche Folge, aber auch Ursache einer Schlafapnoe. Nach Angaben der Forscher zeigen die gewonnenen Erkenntnisse den Einfluss der Ernährung auf die menschliche Gesundheit.

Quelle: https://www.sciencedirect.com/…/abs/pii/S1389945724004957

Uwe Weddige

Foto: Weddige

9 01, 2025

Fitte Kälber im Winter – 5 Tipps

2025-01-09T05:41:23+00:009. Januar 2025|

Die kalte und nasse Jahreszeit stellt für die Aufzucht kleiner Kälber eine große Herausforderung dar. Keime überdauern in der feuchten Luft deutlich länger, Durchfälle und Atemwegserkrankungen sind oft die Folge. Mit diesen bewährten 5 Praxistipps kommen die Winterkälber dennoch gesund und fit durch den Winter:

  1. Trocken und warm: Schon bei Temperaturen unter 10 °C brauchen Kälber unbedingt ein zugluftfreies Mikroklima und reichlich trockene Stroheinstreu. Neugeborene Kälber sollten vollständig getrocknet werden. Bei Temperaturen unter 5 °C helfen Kälberdecken, die Körpertemperatur zu halten. Lesen Sie dazu das KFM-Merkblatt „Nesting Score“.
  2. Gut geschützt: Gerade in der nasskalten Jahreszeit ist die Gabe von Kolostrum als Schutz gegen Durchfallerreger besonders wichtig. Durch eine rechtzeitige Mutterschutzimpfung lassen sich die Antikörper in der Biestmilch weiter anreichern. Hilfreich ist auch ein Vorrat an gefrorener Biestmilch für Kälber von Kühen mit wenig oder geringwertigem Kolostrum.
  3. Kälber satt füttern: Um den erhöhten Erhaltungsbedarf bei kalten Temperaturen auszugleichen, sollten die Kälber um 20% höhere Tränkemengen oder erhöhte Milchaustauscherkonzentration erhalten. Dazu gehören ab dem 3. Lebenstag immer frisches Kälbermüsli oder Kälber-TMR. Erwärmtes Tränkwasser hilft dem Kalb zusätzlich, seine Körpertemperatur zu halten. Lesen Sie dazu auch das kostenfreie KFM-Merkblatt: „Kälberaufzucht im Winter“.
  4. Konsequente Hygiene: Neben der täglichen Eimerreinigung ist auch eine sorgfältige Reinigung und Desinfektion der Kälberhütten nach jeder Belegung wichtig. Achtung: Bei vielen Desinfektionsmitteln geht die Wirkung durch die geringen Temperaturen verloren!
  5. Sorgfältige Tierbeobachtung: Nur eine regelmäßige aufmerksame Kontrolle der Kälber auf beginnende Durchfall- und Atemwegserkrankungen ermöglicht frühzeitiges Eingreifen. Die Gabe von Elektrolyten und gegebenenfalls Schmerzmitteln schon bei ersten Durchfallsymptomen bewirkt eine schnelle Hilfe.

Uwe Weddige

Foto: KFM

8 01, 2025

2025 – was möchten Sie erreichen?

2025-01-08T04:01:01+00:008. Januar 2025|

Zum Jahresbeginn geht es beruflich immer etwas ruhiger zu, es gibt nur wenig Beratungsanfragen und die Vorbereitungen für das neue Seminarangebot 2025 sind weitgehend abgeschlossen.

Gerne nutze ich die ersten Tage des neuen Jahres für Überlegungen, was ich in den folgenden Monaten erreichen möchte. Wie ist das bei Ihnen? Welche Ziele haben Sie sich gemeinsam mit Ihrem Team für 2025 vorgenommen? Was möchten Sie unternehmen? Was wollen Sie dazulernen?

Besprechen Sie die betrieblichen Ziele vorab im Team und legen sie diese gemeinsam fest:

  1. Ziele schriftlich fixieren,
  2. Datum der Zielerreichung definieren,
  3. dabei Etappenziele setzen,
  4. zur Motivation gut sichtbar aufhängen!
  5. Niemals mehr als 3 große Ziele benennen!

In vielen Betrieben kommen Ziele wie die Anschaffungen eines neuen Brunstbeobachtungssystems oder auch die Einführung eines planmäßigen Fresh-Cow-Managements in Frage. Vergessen Sie dabei auch nicht die „soft skills“ wie Erholung, Weiterbildung und Teambuilding!

Sobald Sie eines Ihrer Ziele erreicht haben, können Sie dies gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern feiern. So entwickeln Sie Ihren Betrieb weiter und Sie erhalten neue Ideen für weitere Ziele.

Uwe Weddige

Grafik: KFM

31 12, 2024

Happy New Year!

2024-12-31T04:44:29+00:0031. Dezember 2024|

Liebe Freunde und Förderer des KFM-Projektes!

Mit dem fünften Jahr unsers Projektes und gleichzeitig dem ersten in Arkabai liegt ein ereignisreiches Jahr hinter uns. Daher ist es uns wichtig, DANKE zu sagen für das Erreichte im vergangenen Jahr und für die Perspektiven für 2025.

Unser besonderer Dank richtet sich an die befreundeten Organisationen und Projekte, an die beiden Landwirtschaftsministerien in Astana und Berlin, an die Kollegen bei UNPC und Bayserke Agro sowie an die vielen Experten aus dem Milchviehbereich, die uns stets begleitet und unterstützt haben.

Ganz besonders freuen wir uns jedoch über die vier neuen Trainer, die als überaus fachkundige und fleißige Kollegen seit September einen großen Teil des Seminarbetriebes übernommen haben.

Mit dem Aufbau des Kompetenzzentrums wurde in 2024 viel Arbeit geleistet, auch auf unserem Ausbildungsbetrieb, der Milchfarm von Baiserke Agro wurde viel bewegt. Nun gilt es, unsere vorhandenen Seminar- und Beratungsangebote mit der Nachfrage in Einklang zu bringen und aus vielen weiteren Wünschen, Ideen und Vorstellungen ergänzende Veranstaltungen zu erarbeiten. Dafür hoffen wir auch in 2025 auf Ihre Unterstützung.

Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2025, bleiben Sie gesund und fröhlich.

Ihr KFM-Team

Grafik: KFM

26 12, 2024

Eutergesundheit & Co

2024-12-26T06:06:44+00:0026. Dezember 2024|

Viele Herden kommen nicht in ein Gleichgewicht. Irgendwo hakt es gefühlt immer: entweder bei der Tiergesundheit oder der Milchleistung. Milchfieber, Mastitis und hohe Zellgehalte lösen sich mit Stoffwechselkrankheiten ab und es gelingt Ihnen nicht, die Ursachen zu beheben?

Sie wünschen sich ein stabiles besseres Immunsystem für Ihre Herde, denn aktuell nehmen die Tiere jede Infektion mit und die Milchleistung lässt auch zu wünschen übrig. Wo hakt es? Am Können des Tierarztes oder doch eher am Fütterungswissen? Vergessen Sie nie: die Fütterung steuert die Tiergesundheit und den größten Kostenblock bildet sie auch.

Ihr Ziel muss deswegen sein, Ihr eigener Fütterungsexperte zu werden, damit sie selbst gute Entscheidungen für die Herde und den Betrieb treffen können. Ersparen Sie sich Fütterungsfehler und damit nicht nur Arbeitszeit und schlaflose Nächte, sondern vor allem Gewinnverluste. Die Fütterung entscheidet nicht nur über die aktuelle Milchmenge und den aktuellen Tiergesundheitsstatus, sondern auch über die betriebliche Zukunft.

Zum Thema „Gutes Futter = gesunde Kuh!“ erfahren Sie mehr in den Seminaren und Trainings am Kompetenzzentrum für Milchproduktion in Arkabai.

Uwe Weddige

Foto: KFM

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