1 04, 2025

Gallensteine sind gefragt!

2025-04-01T04:35:10+01:001. April 2025|

Rindergallensteine kommen in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz. Eine aberwitzige Nachfrage lässt ihren Wert steigen. Gefragt sind einfache bräunlich-orange Steine, die festen, kristallisierten Abfallprodukte der Gallenflüssigkeit.

Diese gelten als Pulver und zuweilen mit weiteren Zutaten wie gemahlenem Büffelhorn und arsenhaltigen Edelsteinen vermischt als wirksame alternative Heilmittel für die Folgen von Schlaganfällen, Blutgerinnseln und auch gegen Infektionen. Ein Großteil der Nachfrage kommt aus China, Abnehmer gibt es aber auch in Japan, Taiwan und Südkorea. Eine Wirksamkeit wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen.

Der Preis, den man auf dem Markt dafür erhält, ist trotzdem spektakulär, denn die Steine sind mehr als doppelt so viel wert wie Gold – besonders die makellos aussehenden, kastanienbraunen Exemplare.

Hauptlieferant der Rindergallensteine ist Brasilien mit einer „Jahresproduktion“ von 2.000 Kilogramm. Weitere Exporteure sind Australien, Kolumbien und Paraguay. In diesen Ländern gibt es viel Weidehaltung und die Tiere werden später geschlachtet, beides begünstigt die Entwicklung von Gallensteinen.

Quelle: The Wall Street Journal, gekürzt von Uwe Weddige

Foto: Viele ältere Rinder tragen Gallensteine in sich © KFM

28 03, 2025

Warum ist Klauenpflege so wichtig?

2025-03-28T04:20:22+00:0028. März 2025|

Gesunde die Klauen stellen einen wichtigen Beitrag zur Tiergesundheit dar. Vernachlässigte Klauen können zu Lahmheit, Schmerzen und schweren Erkrankungen führen, die nicht nur das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen, sondern auch wirtschaftliche Einbußen mit sich bringen.

Die Klauen sind das Fundament der Tiere, sie tragen ihr gesamtes Gewicht und sind ständig Belastungen ausgesetzt. Ohne regelmäßige Pflege besteht die Gefahr von Verformungen und Fehlbelastungen, es bilden sich Entzündungen und Infektionen. In der Folge kommt es zu Lahmheiten, die Bewegung und Futteraufnahme einschränken.

Unbehandelte Klauenprobleme können sich schnell verschlimmern und zu chronischen Erkrankungen werden. Das beeinträchtigt nicht nur die Milchleistung und Fruchtbarkeit der Tiere, sondern erhöht auch die Tierarztkosten und den Arbeitsaufwand. Lesen Sie dazu die kostenlosen KFM-Checklisten „Bewertung der Lahmheit von Kühen“, „Klauenpflege“ und „Klauenbad“.

Regelmäßiger Klauenschnitt ist eine der effektivsten Maßnahmen, um Lahmheit, Krankheiten und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden. Nur gut ausgebildete Mitarbeiter, die über geeignete Werkzeuge verfügen, erzielen gute Ergebnisse.

Fragen Sie uns nach Trainingsmöglichkeiten in Arkabai oder bei Ihnen vor Ort. Kontakt: unpcbayserke-agro@mail.ru

Uwe Weddige

Foto: Klauenpflege mit Holger Plowka © KFM

26 03, 2025

Wasser, das billigste Futtermittel

2025-03-26T08:30:24+00:0026. März 2025|

Wir alle kennen das Gefühl Durst zu haben – richtig großen Durst! Deswegen können wir auch nachvollziehen, dass Wasser das wichtigste Futtermittel für Ihre Kühe ist.

Eine milchgebende Kuh trinkt zwischen 120 und 180 Litern Wasser am Tag – manchmal auch noch mehr. Der Wasserbedarf hängt maßgeblich von der Milchleistung und der Umgebungstemperatur ab. Vor allem im Sommer benötigen Ihre Kühe hohe Wassermengen um den Hitzestress zu kompensieren. Eine unzureichende Wasseraufnahme wirkt sich negativ auf die Futteraufnahme aus und hat somit auch Einfluss auf die Milchleistung und die Gesundheit Ihrer Herde.

Für jedes Kilogramm Trockenmasseaufnahme benötigen Kühe im Durchschnitt 5 bis 6 Liter Wasser. Aus dem Grund ist es so wichtig, dass Ihre Kühe nur Wasser mit Trinkwasserqualität trinken. Wichtig ist auch eine tägliche und gründliche Reinigung der Tränken. Ungenügende Wasserqualitäten führen oftmals zu Problemen mit der Eutergesundheit, zu Fruchtbarkeitsstörungen und Darmerkrankungen.

Der Weg zum Wasser muss für die Kuh so einfach wie möglich sein. Den größten Durst mit etwa 30 % der Tagesmenge haben Kühe direkt nach dem Melken. Es hat sich bewährt, ausreichend Wasser auf dem Weg vom Melkstand zum Futter anzubieten.

Stehen überhaupt ausreichend Tränken zur Verfügung? Sind sie in engen Gängen montiert? Als Richtwert gelten 10 oder 12 cm Tränkelänge pro Tier. Ältere Literaturquellen nennen 7 cm pro Kuh. Diese Angabe ist als überholt anzusehen.

Lesen Sie dazu auch das kostenlose KFM-Merkblatt „10 Tipps für Sicherung der Tränkewasserqualität“, das KFM-Team unterstützt Sie bei der Lösung Ihrer Fragen.

Uwe Weddige

Foto: Kuh an einer Trogtränke © KFM

20 03, 2025

Saubere Euter durch Feuer!

2025-03-20T09:04:02+00:0020. März 2025|

Die regelmäßige Entfernung von Euterhaaren trägt maßgeblich zur Verbesserung der Melkhygiene und zur Reduzierung des Mastitisrisikos bei. Übermäßige Behaarung kann Schmutz und Bakterien ansammeln, was die Milchqualität negativ beeinflusst.

Eine bewährte Methode zur Entfernung der Haare ist das Abflämmen. Es ist schnell, effektiv und trägt dazu bei, das Euter hygienisch sauber zu halten. Damit das Verfahren sicher und effizient bleibt, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Sichere Fixierung: Kühe sollten im Fressgitter ruhig stehen, um Stress und Unruhe im Stall zu vermeiden.
  • Vorbereitung des Euters: Es muss sauber und trocken sein. Eine zweite Person kann helfen, den Schwanz zur Seite zu halten und lose Haare zu entfernen.
  • Richtiger Umgang mit dem Brenner:

Die Flamme sollte 20 – 25 cm hoch sein und vor der Anwendung getestet werden.

Das Abflämmen erfolgt mit gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen in Form einer Acht, mit 10 – 20 cm Abstand zum Euter.

ACHTUNG: Nur, wenn das Gas mit wenig Sauerstoff verbrennt, entsteht eine „kalte“ Flamme. Zudem muss der Brenner ständig in Bewegung sein, um Hautreizungen oder gar
-verletzungen zu vermeiden.

Bei richtiger Durchführung sorgt das Abflämmen für saubere Euter, erleichtert die Melkarbeit, reduziert Infektionsrisiken und verbessert die Milchqualität.

Bakdaulet Tursynbay

Foto: Haare entfernen mit „kalter“ Flamme © KFM

18 03, 2025

Tierarzt verstärkt das KFM-Team

2025-03-18T08:31:21+00:0018. März 2025|

Mit einer Vielzahl von Seminaren und Trainings unterstützt das KFM-Projekt den Aufbau eines Lehr- und Ausbildungszentrums für Milcherzeugung zum Kompetenzaufbau in Milch erzeugenden Betrieben genauso wie die Weiterbildung von Milcherzeugungsberatern und Tierärzten. Damit sollen sowohl Milchqualität, Tierwohl und Tiergesundheit als auch die Einkommen aller milcherzeugenden Betriebe verbessert werden.

Kürzlich übernahm Yaroslav Kogan als bestens ausgebildeter Tierarzt das gesamte Arbeitsfeld der Tier- und Eutergesundheit und alle damit verbundenen Fragestellungen.

Der 52-jährige studierte Veterinärmedizin an der staatlichen Agrarakademie in Poltawa/Ukraine. Im Anschluss sammelte er weitreichende Erfahrungen auf mittleren und großen Rinderbetrieben in der Ukraine, Usbekistan und Kasachstan. Besonders widmete er sich präventiver Maßnahmen zur Zurückdrängung von Mastitiden und stoffwechselverursachten Verdauungsstörungen bei Kühen und der Verhinderung von Atemwegs- und Durchfallerkrankungen bei Kälbern.

Uwe Weddige

Foto: Tierarzt Yaroslav Kogan © KFM

14 03, 2025

Melktrainings reduzieren Mastitis

2025-03-14T04:05:37+00:0014. März 2025|

Eine fachgerechte Melkroutine ist entscheidend, um Mastitis vorzubeugen und die Qualität der Milch zu verbessern. Jede mangelhafte Ausführung der Arbeitsabläufe führt zu geringeren Milchqualitäten.

In den vergangenen fünf Jahren schulte das KFM-Projekt über 260 Fachkräfte in praktischen Melktrainings. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Erläuterung der Risikofaktoren für Mastitis sowie auf der Bedeutung jedes einzelnen Schritts im Melkablauf. Vor und nach der Schulung beobachtete Uwe Weddige die Melkteams bei ihrer Arbeit, um Änderungen im Arbeitsverhalten festzustellen. Anhand von vorhandenen Daten wurden Eutergesundheit und Milchqualität abgeschätzt.

Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserung der allgemeinen Mastitiserkennung und der Milchqualität. Sie untermauern die Bedeutung gezielter Trainings zur Verbesserung der Einhaltung der Melkroutine, der Verbesserung der Milchqualität und der Förderung einer besseren Eutergesundheit.

Die Trainings der Mitarbeiter hatten einen positiven Einfluss auf ihr Wissen und ihr Können bei der Einhaltung der Melkprotokolle. Angesichts der Schlüsselrolle, die Mitarbeiter für die Milchqualität spielen, bietet das KFM-Team erprobte Trainingseinheiten zur Entwicklung kommerzieller Milchviehbetriebe an.

Lesen Sie dazu die KFM-Checkliste „Melkprozess“ und das Melkblatt „California-Test“.

Uwe Weddige

Foto: Vorbesprechung zum Melktraining © KFM

11 03, 2025

Warmes Futter auch im Winter?

2025-03-11T08:03:47+00:0011. März 2025|

Nicht nur im Sommer besteht die Gefahr der Nacherwärmung in der Silage. Sie haben mit der Konservierung alles richtig gemacht und der Silierprozess ist ebenfalls abgeschlossen? Selbst dann können vorhandene Hefen nach dem Öffnen des Silos Nacherwärmungen verursachen. Dazu benötigen sie aber Sauerstoff. Vorhandener Restzucker und Milchsäure dienen ihnen als Nahrungsquellen, in der Folge steigt der pH-Wert des Futters.

Eine Erwärmung bedeutet in erster Linie einen Energieverlust des Futters. Täglich gehen etwa 0,1 MJ NEL pro Kilogramm Trockenmasse pro 10 °C Temperaturerhöhung verloren. Mit einer Temperatursonde oder einer Wärmebildkamera lässt sich der Schaden schnell erfassen.

Jede Auflockerung der Anschnittfläche durch ungeeignete Technik sowie eine geringe Verdichtung fördern die Erwärmung. Je mehr Sauerstoff sich in der Silage befindet, desto stärker vermehren sich Hefen und Schimmelpilze. Ein geringer Vorschub fördert deren Wachstum ebenfalls. Während 1,5 Meter pro Woche Vorschub im Winter ausreichen, sind im Sommer 3 m und mehr notwendig. Auch der TM-Gehalt beim Einsilieren hat einen Einfluss auf das Nacherwärmen. Trockene Silagen lassen sich deutlich schlechter verdichten.

Besonders wichtig ist ein sauberer Anschnitt ohne Auflockerung der Silage, das gesamte lose Material sollte im Sinne eines guten Silomanagements mindestens einmal täglich restlos weggeräumt werden. Lässt sich der notwendige Mindestvorschub nicht erreichen, kann die Anschnittfläche mit verdünnter Propionsäure stabilisiert werden. Propionsäure hemmt das Wachstum und die Vermehrung von Hefen und Schimmelpilzen. Das ist jedoch nur so weit möglich, wie die Lösung in die Silage eindringt. Ist die Hefen bereits zu weit voranschritten, müssen Verluste in Kauf genommen werden.

Lesen Sie dazu auch das kostenlose KFM-Merkblatt „Silierfehler“.

Uwe Weddige

Foto: stark erwärmte Silage dampft beim Verladen in den Mischwagen © KFM

7 03, 2025

Agritechnica 2025 – was ist neu?

2025-03-07T05:26:53+00:007. März 2025|

Die Agritechnica 2025 findet vom 9. bis 15. November auf dem Messegelände in Hannover statt. Unter dem diesjährigen Leitthema „Touch Smart Efficiency“ wird die Weltleitmesse für Landtechnik erneut das Forum für die Zukunftsfragen der Landwirtschaft sein.

Mit einem neu konzipierten Thementage- und Fachprogramm richtet sich die Agritechnica 2025 unter dem Motto „7 Tage – 7 Themen“ mit themenspezifischen Messetagen gezielt an unterschiedliche Fachbesuchergruppen. So stehen an den beiden Agribusiness Days am 10. und 11. November Angebote für landwirtschaftliche Fachhändler, Lohnunternehmer und Großbetriebe im Mittelpunkt.

Die Thementage „Innovation and Press Day“ (9. November), der „International Farmers Day“ (12. November), der „Digital Farm Day“ (13. November), der „Young Professional Day“ (14. November) und „Celebrate Farming“ fokussieren auf weitere Zielgruppen bzw. Themen.

Die Aussteller präsentieren in Hannover das umfassendste und vielseitigste Messeprogramm für den internationalen Acker- und Pflanzenbau: von der Pflanzenschutzspritze bis zur Drohne, vom Traktor bis zu autonomen Gerätesystemen, vom Mähdrescher bis zu digitalen Assistenzsystemen.

Mehr unter https://www.agritechnica.com/en/about-the-fair

Uwe Weddige

Foto: Futtermischwagen für Großbetriebe ©Weddige

6 03, 2025

Masterarbeit über KFM-Projekt

2025-03-06T04:59:55+00:006. März 2025|

Das Kooperationsprojekt zwischen Kasachstan und Deutschland unterstützt die kasachischen Partner beim Aufbau eines Lehr- und Ausbildungszentrums für Milcherzeugung. Gleichzeitig zielt das Vorhaben darauf ab, Milcherzeugungsberater aus- und fortzubilden. Damit sollen sowohl Milchqualität, Tierwohl und -gesundheit als auch die Einkommen aller milcherzeugenden Betriebe verbessert werden.

Im Rahmen seiner Masterarbeit erarbeitet Bakdaulet Tursynbay Antworten auf Fragen zum Aufbau und Betrieb des Lehr- und Ausbildungszentrums in Arkabai und eine Strategie zum Aufbau einer möglichst flächendeckenden Milcherzeugungsberatung.

Als Grundlage dafür plant der 27jährige, der Agrarmanagement an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert, in den nächsten 6 Monaten eine umfangreiche Studie zum Stand der kasachischen Milchproduktion zu erstellen und daraus Engpässe, Chancen und Lösungen für Schulungen und Beratungen abzuleiten. Die Ergebnisse dieser Masterarbeit werden Fachkreisen sowie der kasachischen Regierung zur Weiterentwicklung des Milchsektors zur Verfügung gestellt.

Uwe Weddige

Foto: Bakdaulet Tursynbay © KFM

27 02, 2025

Harnstoffwerte richtig deuten

2025-02-27T05:44:44+00:0027. Februar 2025|

Der Harnstoffgehalt in der Milch liefert Hinweise über die Eiweißversorgung der Kuh, denn er ist eine Art „Abfallprodukt“ aus dem Eiweißstoffwechsel.

Ein Großteil des Eiweiß, das die Kuh mit dem Futter aufnimmt, wird im Pansen zu mikrobiellem Eiweiß umgewandelt, dafür ist Energie notwendig. Ist diese Energie nicht vorhanden bzw. zu wenig davon, wird u.a. das Zwischenprodukt Harnstoff erzeugt. Ein ausgeglichener Wert liegt dann vor, wenn der Milchharnstoffgehalt zwischen 20 und 25  mg/100 ml Milch liegt. Werte unter 20 mg deuten auf Eiweißmangel im Pansen hin, während Werte über 25 mg auf eine Eiweißüberversorgung hinweisen.

Aber was verraten uns stark schwankende Werte über die gefütterten Rationen? Ganz einfach: sie sind ein sicheres Indiz für Defizite in der Futtervorlage, in der Mischtechnik oder für stark schwankende Futteraufnahmen Ihrer Herde. Dabei ist eine konstant homogene Futtervorlage für die Fütterung sehr wichtig. Jeden Tag die gleiche Ration!

Prüfen Sie daher regelmäßig den Harnstoffwert in der Tankmilch. Sie werden sehen: je geringer diese Schwankungen sind, desto leichter lässt sich Ihre Herde weiterentwickeln. Nur bei stabilen Harnstoffwerten arbeiten die Pansenmikroben auf maximaler Effizienz. Versuchen Sie alles jeden Tag gleich zu machen, wodurch sich die Mikroben immer besser daran anpassen können.

Größere Schwankungen sind immer ein wichtiges Zeichen, dass Sie aktuell Potential in der Fütterung und der Tiergesundheit verschenken.

Uwe Weddige

Grafik: Milcheiweiß/Harnstoff © LFL Bayern

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