Gallensteine sind gefragt!
Rindergallensteine kommen in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz. Eine aberwitzige Nachfrage lässt ihren Wert steigen. Gefragt sind einfache bräunlich-orange Steine, die festen, kristallisierten Abfallprodukte der Gallenflüssigkeit.
Diese gelten als Pulver und zuweilen mit weiteren Zutaten wie gemahlenem Büffelhorn und arsenhaltigen Edelsteinen vermischt als wirksame alternative Heilmittel für die Folgen von Schlaganfällen, Blutgerinnseln und auch gegen Infektionen. Ein Großteil der Nachfrage kommt aus China, Abnehmer gibt es aber auch in Japan, Taiwan und Südkorea. Eine Wirksamkeit wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen.
Der Preis, den man auf dem Markt dafür erhält, ist trotzdem spektakulär, denn die Steine sind mehr als doppelt so viel wert wie Gold – besonders die makellos aussehenden, kastanienbraunen Exemplare.
Hauptlieferant der Rindergallensteine ist Brasilien mit einer „Jahresproduktion“ von 2.000 Kilogramm. Weitere Exporteure sind Australien, Kolumbien und Paraguay. In diesen Ländern gibt es viel Weidehaltung und die Tiere werden später geschlachtet, beides begünstigt die Entwicklung von Gallensteinen.
Quelle: The Wall Street Journal, gekürzt von Uwe Weddige
Foto: Viele ältere Rinder tragen Gallensteine in sich © KFM