About Uwe Weddige

This author has not yet filled in any details.
So far Uwe Weddige has created 725 blog entries.
13 05, 2025

Lahmheiten – der menschliche Faktor

2025-05-13T07:43:17+01:0013. Mai 2025|

Früher wurde die Herde einmal jährlich unter Aufsicht des Betriebsleiters geschnitten, heute sind oftmals Mitarbeiter bei der Klauenpflege anwesend. Damit fehlt der direkte Austausch zwischen Klauenpfleger und Leitung. Selektionsentscheidungen, etwa bei Lahmheiten, werden dadurch oft weniger fundiert

Vorbeugung und Behandlung sind die beiden zentralen Ansätze zur Vermeidung von Lahmheiten:

  1. Effektive Prävention umfasst regelmäßige Klauenpflege, funktionierende Klauenbäder, ein systematisches Lahmheitsmonitoring sowie tiergerechte Haltungsbedingungen. Dazu gehören komfortable Liegeflächen, sichere und rutschfeste Laufgänge sowie eine möglichst stressfreie Umgebung – sei es durch ruhiges Melkpersonal, ausgewogene Fütterung oder die Reduktion von sozialem Stress in der Herde.
  2. Oft übersehen wird die Situation der Menschen, die direkt mit der Klauenpflege betraut sind. Ihre Arbeitsbedingungen, ihre körperliche Belastung und ihr Verständnis für Tierverhalten spielen eine zentrale Rolle. Nur gut ausgebildete Klauenpfleger, die unter sicheren und fairen Bedingungen arbeiten, können ihre Aufgaben sorgfältig und im Sinne des Tierwohls erfüllen.

Moderne Klauenpflege muss daher ganzheitlich gedacht werden. Neben Management und Technik geht es um das Zusammenspiel aus Tier, Mensch und Umwelt. Eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligten – Betriebsleiter, Mitarbeitende, Klauenpfleger – ist entscheidend, um Lahmheiten wirksam zu reduzieren.

Quelle: Innovationsteam Hessen, gekürzt Weddige

Foto: Klauenschneider müssen sorgfältig arbeiten © KFM

8 05, 2025

Schau mir in die Augen!

2025-05-08T08:30:54+01:008. Mai 2025|

Tiefliegende Augen bei einer Kuh – ein Anblick, der sofort auffällt und ein Alarmsignal dazu. Aber welcher Zusammenhang besteht zwischen den Augen und dem Wohlbefinden einer Kuh?

Hier lesen Sie einige unserer Tipps in Kurzform. Weitere Informationen erhalten Sie mit unserem kostenlosen Merkblatt „Die Augen einer Kuh“.

  • Innenliegende Augen entstehen durch größere Flüssigkeitsverluste. Eine Infusion mit einer isotonischen Natriumchlorid-Lösung oder das Drenchen von ausreichend Flüssigkeit schafft schnell Abhilfe. Bei Kälbern mit Durchfall entsteht manchmal der Eindruck, als hätten sie keine Augäpfel mehr.
  • Farblich veränderte Sklera: Klappt man das Augenlid der Kuh hoch, sollte eine weiße Augenhaut (Sklera) mit kleinen roten Blutgefäßen zu sehen sein. Ein verändertes Erscheinungsbild deutet auf Leberprobleme, eine Sepsis oder gar auf innere Blutungen hin.
  • Tränende Augen geben Hinweise auf Schadgase, hohe Staubbelastungen, UV-Strahlung, Zugluft oder störende Fliegen.
  • Eine sogenannte Kupferbrille entsteht durch eine Unterversorgung mit Kupfer. Betroffene Tiere zeigen Lecksucht, herabgesetzte Futteraufnahme sowie Wachstums- und Leistungsdepression. Oft entfärben sich die Haare betroffener Tiere zuerst um die Augen herum, dieses wird allgemein als „Kupferbrille“ bezeichnet. Betroffene Herden leiden unter Stillbrunst, Aborten und embryonalem Fruchttod. Zudem sind unterversorgte Rinder und Kühe extrem anfällig für Infektionen.

Egal, wie sich die Stellung des Augapfels verändert oder welche Farbe die Augenhaut bzw. Sklera hat: Es wird deutlich, dass es sich lohnt, als Milcherzeuger den eigenen Blick für die Kuh zu schärfen, um frühzeitig therapeutische Maßnahmen einleiten zu können.

Uwe Weddige

Foto: Kuh mit „Kupferbrille“ © KFM

 

6 05, 2025

Luzerne: Zuckergehalt messen

2025-05-06T07:08:52+01:006. Mai 2025|

Kalte Nächte und sonnenreiche Tage führen zu hohen Zuckergehalten in Silagen. Dieses Futter weist auch nach einer abgeschlossenen Vergärung noch hohe Restzuckergehalte auf, die die Gefahr von Nacherwärmung erhöhen. Durch den Einsatz von Siliermitteln kann der Gärverlauf von Silagen jedoch gezielt gesteuert werden. Somit wird ein großer Teil des Zuckers im Gras während der Silierung abgebaut. Die so entstehende Essigsäure schützt die Silage vor Nacherwärmung.

Bereits bei der Ernte wird oftmals das Anhaften des Siliergutes an den Reifen der Walzfahrzeuge beobachtet. Zuckergehalte von 150 bis 250 g/kg Trockenmasse (TM) bestätigen diese Beobachtung.

Eine Nacherwärmung der Ration wirkt sich negativ auf Futteraufnahme und Gesundheit der Milchviehherde aus. Kontrollieren Sie bereits vor der Ernte von Gras und Luzerne den Zuckergehalt. Dabei träufelt man mit einer Knoblauchpresse den Saft des kleingeschnittenen Mähgutes auf ein Refraktometer. Lesen Sie dazu das kostenfreie KFM-Merkblatt „Silage aus Gras oder Luzerne: Zuckergehalt messen“.

ACHTUNG: die Messung von bereits angewelktem Material führt zu verfälschten Ergebnissen!

4°Brix entsprechen einem Gehalt von 150 g Zucker pro kg TM, davon verbraucht der Silierprozess im Futterstock etwa 100 g. Es bleiben damit 50 g Zucker/kg TM übrig – ein perfekter Wert für die Schmackhaftigkeit des Futters.

Ein Brix-Wert von 2° deutet auf geringe Zuckergehalte von 110 g/kg TM hin. Für ein Mähgut mit Werten über 7° (210 g Zucker) ist der Einsatz eines Siliermittels zu empfehlen, das Zucker in Propylenglykol und Essigsäure umwandelt. Dies führt zu einer deutlich besseren aeroben Stabilität und hilft, die Nacherwärmung zu vermeiden.

Uwe Weddige

Foto: Klebendes Siliergut ist ein Zeichen für hohe Zuckergehalte © KFM

2 05, 2025

Futterreste minimieren?

2025-05-02T11:59:10+01:002. Mai 2025|

Die Fütterung von Milchkühen wird stetig teurer. Neben kostspieligen Kraftfutter-Komponenten ist vor allem das Grundfutter ein wachsender Kostenfaktor.

Das ist ein gewichtiger Grund, Futterreste wirtschaftlich zu betrachten. Es bleibt aber dabei:  Kühe sind 24 Stunden täglich mit einer gleichbleibenden und hochwertigen Ration satt zu füttern. Ganztägige Verfügbarkeit und höhere Milchleistung sprechen für viel Futterreste. Aber wie viel Überschuss lohnt sich wirklich?

3 bis 7 % Futterüberschuss sind notwendig, allein weil die tägliche Futteraufnahme schwankt. Restmengen und Futterselektion sollten wöchentlich erfasst werden.

8 Tipps für geringe Futterreste:

  1. An einer hohen Grundfutterqualität geht kein Weg vorbei! Bei mangelhaften Qualitäten und wenig Futterresten fressen die Kühe zu viel Abfall.
  2. Eine gleichmäßig verteilte und nicht selektierbare Ration sollte täglich zur gleichen Uhrzeit gefüttert werden. Bewährt hat sich die Futtervorlage spätestens eine Stunde vor dem abendlichen Melken. Dadurch fressen nahezu alle Kühe intensiv vor dem Melken und stehen anschließend satt im Wartehof.
  3. Wichtig sind stündliches Vorschieben und ggf. früheres Füttern. Verspätetes Füttern kostet schnell 1 kg TM-Aufnahme.
  4. Ist ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 gegeben, sind 3 % Futterrest in der Regel ausreichend.
  5. Die Kühe müssen immer satt sein und bequem liegen.
  6. Regelmäßige Kontrolle von Kühen und Fütterung! Besonders Fresh-Cow-Management, Futteraufnahme, Restfutter, Selektion, TM-Gehalt, Kot etc.
  7. Die Kombination aus wenig Futterrest und frisch gemischter TMR lockt fast alle Kühe bei frischer Fütterung an den Futtertisch. Auch nach dem Melken gehen fast alle noch einmal zum Fressen.
  8. Wird nachmittags statt morgens gefüttert, kann man die Futtervorlage über den Tag besser kontrollieren, spontaner füttern und muss nachts nicht vorschieben.

Uwe Weddige

Foto: Hier sollte zeitnah gefüttert werden! © KFM

29 04, 2025

Hohe Zellzahlen? Was ist zu tun?

2025-04-29T07:20:46+01:0029. April 2025|

Die somatische Zellzahl gilt als der Indikator für die Eutergesundheit von Milchkühen. Somatische Zellen werden bei Entzündungsprozessen vermehrt gebildet und in die Milch abgegeben. Kühe mit einem Zellgehalt von < 100.000 Zellen/ml Milch gelten als eutergesund. Der Anteil von Kühen in der Herde mit einem Zellgehalt > 150.000 Zellen/ml Milch sollte 20 % nicht überschreiten.

Stressfaktoren wie verschmutzte Liegeboxen, Hitze, Klauenerkrankungen oder Rangkämpfe belasten die körpereigene Abwehr. Aber auch der Einfluss der Fütterung auf die Zellzahl wird häufig unterschätzt: mangelhafte Silagen begünstigen hohe Zellzahlen. Ein regelmäßiges Silocontrolling ist im Hinblick auf die Herdengesundheit unverzichtbar!

Hier eine kurze Checkliste für niedrige Zellzahlen und mehr Tierwohl:

  • Luftqualität im Stall kontrollieren (Achtung: keine Zugluft)
  • Hitzestress vermeiden (Kühlung durch Luft und Wasser)
  • Trittsicherheit & Klauengesundheit
  • Überbelegung vermeiden
  • Melktechnik und Melkroutine regelmäßig überprüfen
  • Qualität und Verfügbarkeit der Rationskomponenten prüfen

Oft sind mangelhafte Silagen die Ursache für hohe Zellzahlen! Mit der Ernte des Grundfutters wird der Grundstein für eine erfolgreiche Rationsgestaltung des kommenden Jahres gelegt. Die Qualität des Erntegutes nimmt somit direkt Einfluss auf die Tiergesundheit sowie auf die Qualität und Quantität der Milchproduktion. Aber auch nach der Ernte kann es Erwärmungen im Silostock und auf dem Futtertisch kommen. Diese führen besonders im Sommer zum Verderb des Futters und damit zur Abnahme der Schmackhaftigkeit. Mit der Verfütterung dieser Partien sinkt die Futteraufnahme. In der Folge kommt zu klassischen Stoffwechselstörungen wie Ketosen, Acidosen oder Gebärparesen.

Sie sind an einem Silocontrolling interessiert? Dann sprechen Sie uns an unter +7 775 499 9411 (Bakdaulet Tursynbay).

Uwe Weddige

Foto: Ohne saubere Anschnittflächen gibt es keine gesunden Futterkomponenten! © KFM

24 04, 2025

Ventilatoren im Kuhstall reinigen

2025-04-24T02:42:43+01:0024. April 2025|

Ventilatoren verschmutzen durch Staub und Luftfeuchtigkeit. Werden sie nicht gereinigt, entwickelt sich der Stromverbrauch bei verschmutzten Geräten unerwartet schnell. Eine Staubauflage von 3 mm kann die Leistung bei gleichem oder sogar erhöhtem Energieverbrauch um bis zu 30 % reduzieren. Zudem besteht das Risiko, dass Motoren durch eine Staubauflage schneller erhitzen, was ihre Lebensdauer verringert.

Zur Reinigung von Flügelblättern und Schutzgittern sollte die Stromversorgung der Ventilatoren stets komplett getrennt sein! Egal ob bei einer trockenen oder nassen Reinigung.

Bei leichter Verschmutzung – wenn man die Ventilatoren im Kuhstall entsprechend der Herstellerempfehlungen monatlich reinigt, gelingt die Reinigung trocken und sehr einfach und schnell! Am besten eignet sich eine weiche Bürste in Kombination mit einem Kompressor. Bei mittlerer Verschmutzung können leichte Verkrustungen mit einem Kunststoffschaber abgeschabt und alle Teile mit einem feuchten Putztuch abgewischt werden. Von einer Reinigung der Flügelblätter mit einem Hochdruckreiniger wird dringend abgeraten, denn sie kann eine Unwucht nach sich ziehen, das Gerät läuft nicht mehr rund und es kann Wasser in den Motor eindringen.

Fest steht: je seltener die Ventilatoren gereinigt werden, desto aufwendiger wird die Reinigung.

Lesen Sie auch dazu unser kostenloses KFM-Merkblatt über „Axialventiloren“.

Uwe Weddige

Foto: Hier war die Reinigung schon lange überfällig © KFM

22 04, 2025

Laktosefreie Milch? Wie geht das?

2025-04-22T02:29:53+01:0022. April 2025|

Etwa 75% der Weltbevölkerung leiden unter Laktoseintoleranz. Ein Teil der Betroffenen möchte trotzdem Milch trinken und benötigt laktosefreie Milchprodukte. Aber wie werden diese eigentlich hergestellt?

Um aus normaler Kuhmilch laktosefreie Milch zu machen, gibt es zwei Verfahren:

Das erste nennt sich „Enzymatische Hydrolyse“. Dabei wird der Milch ein Milchzucker spaltendes Enzym zugefügt, welches die Laktose in zwei Einzelzucker aufteilt.

Das zweite Verfahren nennt sich „Good Day Verfahren“. Hierbei handelt es sich um ein von einer Schweizer Molkerei patentiertes Verfahren, bei dem der normalen Kuhmilch der gesamte Milchzucker zunächst entzogen, dann aufgespalten und anschließend teilweise wieder zurückgeführt wird. Daher schmeckt die Milch nach diesem Verfahren auch weniger süß als andere laktosefreie Milchprodukte.

Wieso ist nun aber die laktosefreie Milch süßer als normale Kuhmilch? Bei der Spaltung des Milchzuckers wird der Zweifachzucker Laktose in Glucose und Galaktose aufgeteilt. Dies geschieht durch ein Enzym, das wie eine Schere fungiert und die Laktose in die beiden Zuckerarten trennt. Nach dieser Aufteilung enthält die Milch zwar immer noch gleich viel Zucker wie vorher, die Anzahl einzelner Zuckerbestandteile hat sich aber verdoppelt.

Erschienen bei Swissmilk News, bearbeitet durch Uwe Weddige

Foto © Weddige

17 04, 2025

Mineralfutter muss ankommen!

2025-04-17T08:27:35+01:0017. April 2025|

Für eine Fütterung von Mineralfutter über die TMR ist eine gleichmäßige Verteilung wichtig. Außerdem muss ausreichend Feuchtigkeit vorhanden sein, damit die Futterpartikel aneinanderhaften und nicht selektierbar sind.

Die Einmischung des teuren Mineralfutters ist wegen der geringen Mengen oft eine Herausforderung. Lesen Sie daher unsere Tipps zum Fütterungsmanagement:

  • Lagerung: Mineralfutter ist hygroskopisch, es sollte unbedingt trocken gelagert werden. Dabei ist Sackware empfehlenswert, Bigbags eignen sich nur für größere Betriebe.
  • Genau arbeiten: am einfachsten gibt man das Mineralfutter auf eine Schaufel Maissilage und füllt beides gemeinsam in den Mischwagen. Bewährt haben sich Mineralfuttersäcke in passender Größe, sodass ganze Säcke ausgeschüttet werden können.
  • Trockensteher: oft verursachen ungeeignete Mineralfutter Milchfieber. Eine genaue Berechnung (DCAB) und Dosierung ist hier unumgänglich! Bei gehäuften Problemen sollte die Trockensteher-Ration auf DCAB, Kali und Calcium untersucht werden.

Typische Fehler bei der Mineralgabe sind eine unzureichende Mischgenauigkeit, Futterselektion, fehlerhafte Rationsberechnungen oder fehlende Analysen der Grobfutter. Eine Überprüfung der tatsächlichen Mineralversorgung sollte routinemäßig erfolgen und nicht erst, wenn sich Probleme einstellen.

Uwe Weddige

Foto: Mischwagen mit Mineralfutter auf dem Grobfutter © KFM

15 04, 2025

Kälber: Wasser ab dem 1. Tag

2025-04-15T10:55:19+01:0015. April 2025|

Kälber in der Tränkephase können ihren Flüssigkeitsbedarf nicht allein über die Milch decken. Das gilt sowohl für restriktiven Milchtränke, wie auch bei der ad libitum Fütterung. Sie benötigen zusätzliches Wasser für die Entwicklung von Pansen und Darm.

Kälber trinken in den ersten 16 Lebenstagen durchschnittlich 0,75 Liter/Tag. Diese Tiere erreichen im Vergleich zu Kälbern, die in diesem Zeitraum kein Wasser bekommen, eine höhere Milchaufnahme pro Tag und tendenziell höhere Körpergewichte. Zudem erreichen sie bis zum Absetzen größere Hüfthöhen und Körperlängen sowie eine bessere Faserverdaulichkeit und Futterverwertung. Bei gleicher Verbrauchsmenge von Kälberstarter erzielen sie im Alter von fünf Monaten ein um 13 kg höheres Körpergewicht.

Entscheidend für die positive Wirkung des Wassers auf die Verdauungsorgane ist nicht nur das Angebot ab Tag eins: die Kälber müssen das Wasser frei aus einem Eimer oder einer Schale trinken. Anders als die am Nuckel getrunkene Milch, die durch den Schlundrinnenreflex am Pansen vorbei in den Labmagen fließt, soll das Wasser in den Pansen gelangen. Dazu ist es wichtig, dass Kälber mit abgesenktem Kopf aus einer Schale oder einem Eimer trinken. Dort bildet das Wasser die Grundlage für die Vermehrung der Mikroorganismen.

Wir empfehlen, Kälbern ab dem ersten Lebenstag täglich Wasser zur freien Aufnahme zu geben. Das kommt ihren Bedürfnissen nach und fördert ihre Entwicklung. Nach unseren Erfahrungen ist der positive Effekt bei einem überschaubaren Arbeitsaufwand deutlich messbar. Lesen Sie dazu auch unser kostenfreies KFM-Merkblatt „Tränkepläne“.

Uwe Weddige

Foto: Kalb mit Nuckeleimer für Milch, Müsli in der Schale und Wasser im Eimer © Weddige

11 04, 2025

Stimmt die Trockenmasse?

2025-04-10T06:09:26+01:0011. April 2025|

In der Rationsberechnung werden genaue Werte zu Grunde gelegt, dabei schwankt die tatsächliche Trockenmasse im Silo ständig. Auch Umwelteinflüsse verändern die Werte: bei Regen fällt der Trockenmassegehalt, in der Folge sinkt die gefütterte Menge und damit die Milchleistung. Hohe Temperaturen dagegen führen zu höhere Trockenmassegehalten, in diesem Moment beginnen Kühe oftmals die Ration zu selektieren.

Nur mit aktuellen Daten können Sie die Trockenmassewerte mit den Rechenwerten abgleichen. Wir empfehlen eine wöchentliche Messung. Dafür benötigen Sie jedoch eine einfache und zu verlässige Messmethode. Spezielle Futtertrockner liefern in Kombination mit einer genauen Waage bereits innerhalb von 30 Minuten genaue Ergebnisse.

Anzustreben sind 38 bis 42 % TM in der TMR. Beachten Sie aber, dass das Futter besonders bei einmaliger Fütterung im Sommer stark nachtrocknet. Aber: sehr feuchte Rationen verderben bei höheren Temperaturen sehr schnell.

Ist die TM zu hoch, können Sie Wasser hinzufügen. Oft sind 6 bis 8 Liter Wasser pro Kuh notwendig, um die Futterselektion einzugrenzen. Rationen mit geringen TM-Werten werden jedoch schlechter aufgenommen, Kühe mögen kein matschiges Futter!

Erfolgreiche Betriebe kontrollieren wöchentlich die Trockensubstanzen ihrer Rationen. Nur wenn diese Werte bekannt sind, können die Misch- und Zuteilungsprotokolle angepasst werden. Lesen Sie dazu unsere Checkliste „Fütterung laktierender Kühe“ und unser Merkblatt „Futteraufnahme bei Milchkühen steigern“.

Gerne zeigen wir Ihnen, wie Sie ein professionelles Fütterungsmonitoring in Ihrem Betrieb etablieren.

Uwe Weddige

Foto: Diese beiden Trockner sind besonders geeignet. © KFM

Go to Top